Lorraine Haist ist Food-Journalistin, Kulinarik-Expertin und Vorsitzende der deutschen Jury der Rangliste „The World's 50 Best Restaurants“. Die Liebe zur Gourmandise eint unsere Zusammenarbeit. Immer wieder fasziniert sie uns dabei mit ihrem tiefgreifenden Wissen und ihrer Leidenschaft, über die internationale Spitzengastronomie zu erzählen.
H W
Liebe Lorraine, welche Rolle spielt aus deiner Sicht Design in der Gastronomie?
L H
Eine sehr wichtige. Die Relevanz des Designs und die Bedeutung ihrer Außenwirkung wird vielen Restaurants, vor allem in Deutschland, erst allmählich klar. Bisher lief der Laden bei vielen auch so, bei etablierten Restaurants sorgten die Stammgäste für den Umsatz, da war Marketing kaum notwendig. In Zeiten von Instagram und eines akuten Personalmangels hat sich das stark geändert. Vor allem jüngere Gastronom:innen wissen, wie wichtig gute Kommunikation im Hinblick auf internationale Gäste und die Ansprache von potenziellen Mitarbeitenden ist.
Auf der anderen Seite sind Transparenz und Glaubwürdigkeit sehr wichtige Faktoren für die Gäste geworden. Wie authentisch und stringent ein gastronomisches Konzept ist, lässt sich nun mal besonders gut über Fotografie, Branddesign und Storytelling in den sozialen Medien vermitteln.
Auch etablierte Gastronom:innen sollten nicht unterschätzen, wie wichtig es ist, alle Kanäle gekonnt zu bespielen. Wer ein neues, junges und internationales Publikum anlocken will, muss gut und modern kommunizieren.
Gut machen das zum Beispiel Frantzén und Noma. Aussergewöhnlich auch: Mraz & Sohn